Ein Abend mit… Minecraft Dungeons

Der Zufall wollte es, dass ich gestern mit einem Freund Minecraft Dungeons auf der XBOX Series X gespielt habe. Ich hatte erwartet, dass dieses Spiel casual- und familienfreundlich ist, einfach im Einstieg, unkompliziert in den Mechaniken und gut geeignet für kürzere Sessions. All diese Erwartungen wurden erfüllt, allerdings fand ich mehr- das Spiel und seine Systeme machen tatsächlich Spaß und gleich der erste richtige Bosskampf gegen einen Kessel streckte uns nieder.

Huch, jetzt hab ich’s gestartet

Wie es dazu kam? Ich habe die XBOX hier stehen und einen Gamepass Ultimate, also Zugang zu allerhand Spielen für die alten und neuen Konsolen sowie PC. Gestern Abend kam ein Freund vorbei, um sich die Konsole mal genauer anszuschauen und gemeinsam etwas zu spielen. Wir sahen uns die verfügbaren Titel an, teilweise auch ihre Trailer und Detailbeschreibungen. Minecraft Dungeons hatte ich allerdings bereits heruntergeladen, weil ich darauf hoffe, es gemeinsam mit meinem Sohn zu spielen. Als wir dann also in der Liste dort ankamen, wollte ich im Grunde genommen nur auf die Detailseite gehen, allerdings öffnete sich das Spiel. Da dachten wir uns, wenn es schon läuft, können wir es uns auch ansehen.

Schneller Einstieg

Die Charaktererstellung geht schnell von der Hand. Es gibt keine Klassen in Minecraft Dungeons, man wählt im Grunde nur aus etwa zwei Dutzend Skins dasjenige aus, was einem am ehesten zusagt. Es folgt ein Intro- witzig übrigens, dass im klassischen Minecraft Stil die „Kugel der Dominanz“, der MacGuffin dieses Spiels, ein Quader ist. Nun war die Sorge groß, dass wir erst noch einen Storydump bekommen würden, oder mit NPCs quatschen müssen, bevor es losgehen würde. Zum Glück geht es bereits im Tutorial schnell und einfach ans Monsterklopfen. Insgesamt haben wir vielleicht 5 Minuten gebraucht bis es losging. Ab dann war es bis zum Abendabschluss dankenswerterweise ein dialogfreies Vergnügen- natürlich sind Dialoge und Geschichte toll. Ich finde aber, dass sie im Wege stehen, wenn man zu zweit/dritt/viert im Couchmehrspieler einfach nur zur Sache kommen möchte. Ich fand, Minecraft Dungeons glänzte hier.

(alle Bilder von der offiziellen Seite)

Unkompliziertes Vergnügen

Und genau so ging es dann auch weiter. Beim ersten Stufenaufstieg konnten wir dann das Skillsystem begutachten. Auch hier hält das Spiel die Versprechen ein- pro Stufe bekommt man einen Skillpunkt (bis jetzt jedenfalls), den man zur Verzauberung seiner Nahkampfwaffe, Rüstung oder Fernkampfwaffe nutzen kann.

Es gibt verschiedene Nahkampfwaffen- gesehen haben wir zwei Dolche, Schwert, Axt und Lanze. Wir fanden auch verschiedene Arten von Rüstung, deren Boni in Richtung Heilung/Unterstützung, aktiver/passiver Schaden und Verteidigung gingen. Jede Waffen- und Rüstungsart verfügt über unterschiedliche Verzauberungsmöglichkeiten. Aus einem größeren Pool für jede Art werden die konkreten Verzauberungen einer Waffe zufällig ausgewählt.

Somit sind beispielsweise nicht alle Schwerter gleich- ich hatte zunächst ein Schwert mit einer Schaden-über-Zeit-Verzauberung und später dann ein Schwert mit Flächenschaden-Verzauberung. Meine aktuelle Rüstung hinterlässt eine Flammenwand, wenn ich eine Ausweichrolle mache, die von meinem Freund lässt zu einer gewissen Chance Bienen als Begleitung erscheinen.

Als ich eine bessere Waffe fand, hatte ich eine Sorge: ich habe diese Waffe ja bereits verzaubert, also einen Skillpunkt verteilt. Würde ich den verlieren, wenn ich sie tausche? Zum Glück nicht: wenn ich das alte Schwert verwerte, bekomme ich den Skillpunkt zurück.

Der Heiltrank ist eine Fähigkeit, die nach Benutzung für eine gewisse Zeit nicht zur Verfügung steht (Cooldown). Auch das passt ins Konzept, man kann die Fähigkeit nutzen, ohne dass man irgendwann ohne Heiltrank dasteht. Manche Rüstung sorgt auch dafür, dass der eigene Heiltrank auch Verbündete heilt.

Trotzdem interessant

All das hinterlässt einen sehr simplifizierten Eindruck- und vielleicht ist es das ja auch. Gerade das hat mir an der Spielerfahrung allerdings sehr gut gefallen.

Minecraft Dungeons ist wohl eines dieser Spiele, die man Genreneulingen einfach vor die Nase setzen und losspielen kann.

Dennoch gibt es interessante Pfade: unsere Charaktere unterschieden sich bereits ab Stufe 3 signifikant genug, um nicht wie Klone zu wirken. Man kann Waffen, Rüstungen und ich glaube sogar Spezialskills nach seinen eigenen Vorstellungen und Vorlieben verzaubern/entwickeln. Auch zum Experimentieren lädt das Spiel ein, weil alles ziemlich einfach wieder zu verändern ist.

Am Ende des Abends trugen wir die gleichen Nahkampfwaffen mit verschiedenen Verzauberungen, unterschiedliche Rüstungen und waren auch im Fernkampf unterschiedlich stark. Wir hatten verschiedene Skills auf der Leiste, sahen unterschiedlich aus und unsere Charaktere spielten sich unterschiedlich obwohl beide Nahkämpfer sind.

Die Dungeons, die man bei der Erkundung der Gebiete entdecken kann sind erstaunlich groß. Sie sind tatsächlich so groß, dass die Minimap durchaus eine Navigationshilfe ist.

Sie machen sehr viel Freude beim Durchforsten. Es gibt Lootkisten zu finden und generell Spaß zu haben- in manchen Fällen scheinen sich Rätsel in diesen Dungeons zu befinden, manchmal muss man rein, weil Ziele im Dungeon sind, die man für das Hauptmissionsziel benötigt.

Der erste Bosskampf (gegen einen Kessel) ging leider verloren, der war tatsächlich überraschend schwierig.

Fazit nach einem Abend mit Minecraft Dungeons

Minecraft Dungeons ist ein total unkompliziertes Vergnügen, das scheinbar dennoch eine gewisse Tiefe erreicht, ohne Genreneulinge abzuschrecken. Es macht sehr viel Spaß, mit Anderen zusammen durch die Welten und Verliese zu laufen. Storydumps und sonstige Unterbrechungen (z.B. durch Stufenaufstiege oder neue Gegenstände) sind bisher sehr kurz gehalten und stören den Spielfluss in keiner Weise.

Das Spiel ist definitiv ein Tipp für einen kurzweiligen Abend- und sicher auch mehr.

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